bn/sck Frankfurt/München - Deutschlands Finanzbranche driftet nach dem Appell ihrer Aufseher zum Aufschub von Dividendenzahlungen auseinander. Während die Banken nach und nach Entscheidungen über Ausschüttungen in den Herbst vertagen, bekräftigt die Assekuranz ihre Pläne von Zahlungen. Auf der einen Seite hat der Vorstand der Aareal Bank nach der Aufforderung der Europäischen Zentralbank entschieden, "abweichend von dem im Jahresabschluss veröffentlichten Gewinnverwendungsvorschlag der Hauptversammlung" vorzuschlagen, den Bilanzgewinn 2019 "zunächst nicht zur Ausschüttung einer Dividende zu verwenden", wie ad hoc mitgeteilt worden ist. Auf der anderen Seite erklärte ein Sprecher der Nürnberger Versicherungsgruppe auf Anfrage: "Die Nürnberger sieht nach heutigem Stand keine Veranlassung, auf eine Dividendenzahlung zu verzichten." Unterdessen droht HSBC nach ihrem Dividendenverzicht auf Drängen der britischen Aufsicht ein juristisches Nachspiel. In Hongkong ansässige Aktionäre prüfen juristische Schritte gegen das Haus. Die Allianz kündigte am Montag an, im Lichte der Coronakrise Aktienrückkäufe auszusetzen.
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